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ADT-Effect verwirklichen, der mit dem Mix-Regler feinstufig dem Original hinzugefahren werden kann. Auf ‚Stereo Delays‘ muss man inhaltlich nicht weiter eingehen, denn die Bedien-oberfläche 34 | 35 erklärt sich schnell von selbst. Interessant ist hier allerdings die Auswahl des Feedback-Ziels, das in einem Drop- Down-Menü alle Module des Channels anbietet und so eine Variation des Delay-Effektes ermöglicht, zum Beispiel Rück-kopplungseffekte die vom Gate, von den Kompressoren oder vom EQ ausgehen. Auf den E-Channel muss eigentlich nicht weiter eingegangen werden. Er unterscheidet sich vom UltraChannel durch das Fehlen des Omnipressors, der Micro Pitch Shift und der De-lay- Sektion – verbraucht aber weniger Ressourcen und wird in vielen Fällen die sinnvollere Wahl sein. ‚Precision Time Align und Time Delay‘ ist ein einfaches Inge-nieurswerkzeug mit simpel gehaltener Bedienoberfläche zum Ausgleich von Phasenlage, Mikrofonposition in einer Grup-pe, Laufzeit und Timing. Man hat zwei Regler zur Verfügung, die das Eingangssignal in Millisekunden und Mikrosekun-den mit oder ohne invertierte Polarität verzögern. Die mei-stens vorhandene Delay-Kompensation der verwendeten DAW muss dabei allerdings ausgeschaltet bleiben und alle Vorgän-ge werden der händischen Bearbeitung übergeben. Das kann in manchen Fällen, vor allem, wenn es um den Abgleich der ‚Positionierung von Mikrofonen‘ oder um Timing-relevante As-pekte geht, sehr nützlich sein. Octavox, Quadravox und UltraReverb UltraReverb ist ein weiteres Plug-In, mit dem man sich sepa-rat wesentlich ausgiebiger beschäftigen könnte. Wie beim Ori-ginal in der TDM-Version für Pro Tools wurden hier die be-sten Nachhallalgorithmen des Herstellers in einer Bedienober-fläche vereint, mit insgesamt 9 verschiedenen Varianten: Hall 1 und 2, Chamber 1 und 2, Room 1 und 2, Plate 1 und 2 und Ambience, eine schöne dimensionslose Räumlichkeit, die je-dem Signal ‚Luft‘ verleiht. Delay und Echoeffekte können vor und hinter dem Nachhall platziert werden, was in einer nahe-zu endlosen Fülle von Nachhall- und räumlichen Eindrücken gipfelt. Vor oder nach der Nachhallerzeugung können jedoch auch ein EQ oder ein Kompressor angeordnet werden, was die Möglichkeiten zusätzlich erweitert. Die Nachhallalgorithmen klingen sehr sauber, zum Teil auch sehr natürlich, manchmal auch ein wenig künstlich, was an die legendäre Eventide 2016 Nachhallmaschine erinnert, in die man sich leicht verlieben kann. Man hört keine periodischen Tendenzen im Ausklang, mit hoher Diffusität und Dichte, die man aber auch parame-trisch zurücknehmen kann. Die Stellparameter reichen hier von der einfachen Nachhallzeitbestimmung in Sekunden bis zur Modulation des Signals, dem Pegel der frühen Reflexionen und des Diffusschalls oder der Nachhallverzögerung. Die GUI folgt keinem Hardwarevorbild, sondern wirkt eher schlicht, da-für aber umso übersichtlicher. Insgesamt hinterlässt das Plug- In schon nach wenigen Versuchen einen sehr positiven Ein-druck. Das experimentelle Feld kann schnell betreten werden, wenn man das Sende- oder Nachhallsignal komprimiert oder entzerrt. Das ist ein toller Spaß mit überraschenden Ergebnis-sen, ganz ohne Frage. Octavox und Quadravox unterscheiden sich lediglich in der ge-botenen Anzahl von Stimmen und sind sozusagen mehrstim-testbericht


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