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wie man ihn erwartet, der auf unterschiedlichste Weise, heu-te vor allem mit Mitteln der DAW-Automation und MIDI-Daten beeinflusst werden kann. Mit Effekttiefe (Depth), manueller, Oszillator- und Hüllkurven-Steuerung ist die analoge Bedien-oberfläche 32 | 33 detailliert auf die Plug-In-GUI übertragen worden. H3000 und H3000 Band Delays Der ‚Super-Harmonizer‘ H3000 hat mit der Konzeption der Modelle H910 und H949 nur noch wenig gemein. Wir machen einen Zeitsprung und schauen uns an, wie ein solch mäch-tiges Effektgerät mit 18 Funktionsblöcken auch zeitgenös-sischen Ansprüchen in den Studios gerecht werden kann. Im Gegensatz zur Hardware, die in dieser Hinsicht nur mit viel Aufwand zu beherrschen war, bildet die Plug-In-GUI über die Frontplatte des Originals hinaus auch ein ‚virtuelles‘ Steck-feld an, dessen Funktionsblöcke mit ebenso virtuellen Ka-belverbindungen konfiguriert werden kann. Es würde seiten-weise Text kosten, hier in die Tiefe zu gehen und ich denke auch nicht, dass es viele Kollegen geben wird, die sich hier bis unter den Teppich einarbeiten wollen. Glücklicherweise, so ging es auch mir, bietet der Hersteller enorm viele Presets für verschiedene Anwendungskategorien, die man dankbar als Startpunkt für einen individuellen Effekt benutzen kann. Der H3000 offeriert stimmbare Delays, Pitch Shifter, Filter, Mischs-tufen, Amplitudenmodulatoren in Kombination mit einer Viel-zahl von Modulationsquellen (Oszillatoren, Hüllkurvenverfol-ger und ähnliches mehr). Die Delays können dem Beat Grid des DAW-Projektes folgen, so dass eine einfache Timingab-stimmung möglich ist. Die Filtersektion bietet Band-, High- und Low-Pass-Filter mit extremen Gütefaktoren bis zu einem Wert von 1.000. Insgesamt stehen für das Plug-In über 200 Parameter zur Verfügung, Effektblöcke können in beliebiger Anordnung aufeinander folgen. Die Möglichkeiten sind end-los, was jeden, der mit diesem Plug-In in Berührung kommt, sehr schnell auf die Preset-Abteilung zurückgreifen lassen wird. Das war übrigens bei der Hardware nicht viel anders. Mein ‚Test‘ bestand zugegebenermaßen darin, eine ganze Rei-he von Presets abzurufen, das Ergebnis ein klein wenig anzu-passen und mit dem Wet/Dry-Regler zu dosieren. Es gibt für jede denkbare Spielart und Instrumentierung eine Fülle pas-sender Presets und man tut gut daran, sich bestimmte Pre-sets für mögliche Anwendungen einzuprägen. Diese Effektma-schine ist einfach überwältigend in ihren Möglichkeiten und ihrer Qualität. Man kann sich damit wochenlang beschäftigen, ohne dass Langeweile aufkommen könnte. Für die tägliche Praxis von einem sonst selbstverständlichen ‚Kenne Dein Ge-rät‘ ausgehen zu wollen, ist so gut wie unmöglich. Aber das darf man dem Effektspezialisten Eventide natürlich nicht an-kreiden. Der Preset-Bar ist in jedem Fall die Lösung. Ein kleines Zugeständnis an diese Übermacht von Effekten und Parametern mit all ihrer Komplexität ist die Herauslösung der H3000 Band Delays in ein separates Plug-In. Wir haben es hier also nur mit einem Department des H3000 zu tun, dem ‚Filtered Delay‘ Algorithmus, der für sich allein eine kom-plette Bedienoberfläche füllen kann. Acht Stimmen gefilterter, tempobasierter Verzögerungslinien sind, wie im Original, mit kompletter parametrischer Entzerrung und konfigurierbaren Lowpass-, Bandpass-, Allpass-, Highpass- und Shelving-Filtern ausgestattet. Die Filterfrequenzen können via MIDI ‚gespielt‘ werden, die Delays bieten volle Unterstützung für DAW-Beat- Grids. Zur besseren Übersicht wird die Delay-Konfiguration in einer Grafik übersichtlich dargestellt, damit man überhaupt ei-ne Vorstellung davon bekommt, was man eigentlich einge-stellt hat. Auch hier würde ich für den Start auf das reichhal-tige Preset-Angebot verweisen, das als Ausgangspunkt her-vorragende Dienste leistet. Sich acht gefilterte Delays und de-ren Zeitparametrik in ihrer Wirkungsweise vorzustellen, geht testbericht


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