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Ermittelte Tempospur einer Liveperformance – ‚Wish You Were Here‘ mit Tempokurve 18 | 19 Harmonics Oboe lische Zählzeit. Löscht man eine über-flüssige Temporegion, glättet Melody-ne Studio 4 automatisch den Verlauf umliegender Beats. Der Tempoverlauf kann auch innerhalb einer beliebigen Auswahl automatisch geglättet werden, sinnvoll, wenn Taktstarts und Metriken neu definiert wurden und dadurch un-gleichförmige Tempokurven entstehen. In die Tempokurvenlinie kann mit der Maus gegriffen und das Tempo manuell angezogen oder reduziert werden. Me-trisch komplizierte Stellen müssen ma-nuell nachbewertet werden, Melody-ne arbeitet aber auch selbstständig mit und pflegt dabei entstehende krumme Taktarten automatisch ein (beispiels-weise wenn die Startzeit eines 4/4tel Taktes neu definiert wird, wodurch der vorhergehende Takt zum 3/4tel werden muss). Die Einarbeitung in die manuelle Tem-pozuweisung war für mich die zweitauf-wendigste Angelegenheit in diesem Test, ich hatte aber bislang nie mit Me-lodyne Studio 3 gearbeitet, welches ei-ne ähnliche, allerdings noch nicht so mächtige Tempoerkennung beinhalte-te. Allerdings hätte ich mir die Einar-beitung als reiner Anwender wohl zu-nächst ersparen können, denn in min-destens 95 Prozent aller Testfälle hät-te ich rein gar nichts machen müssen. Melodyne schafft es wirklich fast im-mer, perfekt sitzende Tempoverläufe zu ermitteln, darunter eine mehrspu-rige Liveaufnahme aus meinem Kun-denarchiv oder auch aus einer Livedar-bietung von ‚Wish you were here‘. Da-bei bringt Melodyne auch Zuschauer-applaus, der im Pegel der Aufnahme wirklich alles überschattet, nicht aus der Ruhe. Ist die Tempodefiniton erfolgt, kann das Tempo quasi beliebig bearbeitet werden, wobei die Zeitanpassung aller Spuren durch die Algorithmen auf sehr hohem Niveau und phasenstarr zuei-nander erfolgt. Dadurch können mehr-spurige Live-Mitschnitte tatsächlich einfach korrigiert und auch gnadenlos begradigt werden. Wer – wie ich – über keine DAW mit ARA-Schnittstelle ver-fügt, exportiert einfach nach erfolgter Tempobearbeitung alle Spuren und die neue Tempoliste im MIDI Format. Wer über eine DAW mit ARA-Schnittstel-le verfügt, kann prinzipiell die Tempo-spur auch per Drag-and-Drop der DAW übergeben (bislang nur in Studio One 2 möglich). Sound Editor Hier ließe sich zwar viel Gehörtes be-schreiben, jedoch sind die Klangresul-tate so stark vom Quellmaterial abhän-gig und weitreichend, dass sich nicht immer verbindlich vorhersagen lässt, was die Funktionen bewirken. Natürlich ist dies im normalen Einsatz des EQs leicht und auch die Kammfilter-Funktion bewirkt typische Effekte. Auch mit dem Obertonspektrum kann man schnell und weitestgehend vorhersehbar arbei-ten, wobei geräuschhafte Signalanteile von echten Instrumenten und Stimmen testbericht


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