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Analog For NOW People vertigosound.com hier von typischen Popsongs spre-che. Sobald eine oder mehrere Spuren in die Standalone-Applikation impor-tiert oder aufgenommen werden, er-mittelt Melodyne nach der Analyse au-tomatisch eine abgeleitete Tempospur. Je mehr Spuren einer aufgenommenen Darbietung Melodyne Studio 4 zur Ana-lyse bereitstehen, desto genauer kann sie selbstständig arbeiten, insbeson-dere natürlich dann, wenn rhythmische Instrumente mitgespielt haben. Sinn-voll ist es, Melodyne nur mit dem Auf-nahmematerial zu füttern, welches hilf-reich für die Tempoermittlung ist, und so zum Beispiel Raummikrofone oder sehr schlecht gespielte Spuren zu-nächst außen vor zu lassen. Sind viele wechselnde Taktarten enthalten oder handelt es sich um eine sehr freie Dar-bietung (Solokünstler), kommt man um eine Nachbearbeitung der Deutung nicht herum. Celemony empfiehlt, die ermittelte Tempospur mit laufendem Metronom metrisch zu überprüfen und an Stolperstellen, beispielswei-se, wenn ein Taktbeginn falsch erkannt wurde, der Tempozuweisung auf die Sprünge zu helfen. Meistens reicht es auch aus, den Einsatzpunkt in Melody-ne (gerader oder auftaktiger Songbe-ginn?) zurechtzurücken, damit das Me-trum nicht daneben hängt. Dazu kann man die gesamte Interpretation um Schläge verschieben. Die Tempoerken-nung ist sehr genau und zeigt Tempo-schwankungen im zweistelligen Kom-mabereich. Bei schwierigem Materi-al – dazu gehörte in meinem Testport-folio die freie Live-Darbietung eines Sängers, der sich auf einer Gitarre be-gleitet – musste ich schließlich an ex-trem vielen Stellen neu definieren und gab irgendwann auf. Das Meistern der zur Verfügung stehenden Werkzeuge für die Tempozuweisung erfordert ei-ne recht ausführliche Einarbeitung in das Programm. Melodyne unterteilt die Darbietung in Takte und Einzelschlä-ge und bei komplexen Änderungen darüber hinaus automatisch in soge-nannte Temporegionen. Dies sind er-kannte beziehungsweise anwender-seitig definierte Bereiche mit zusam-menhängendem Tempo. Ähnlich wie bei der Noten-Trennung in Melodyne können Rasterpunkte (Beats) und Re-gionen vom Startpunkt her verscho-ben werden, oder Temporegionen per Doppelklick kreiert oder entfernt wer-den, wenn sie keinen Sinn ergeben. Im unteren sogenannten Pop-Up Be-reich weist Melodyne neben einem ge-mittelten Tempowert des Abschnitts in Klammern den dort gültigen Sub-Beat aus, der die Pulszeit eines Schlages darstellt: Steht in den Klammern eine 2, handelt es sich um einen 8tel Rhyth-mus, eine 3 ist entsprechend eine trio-


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