Page 10

EM_21_03-16

den lässt und so jede Spur in Pe-gel 10 | 11 10 | 11 und Panorama einstellen lässt. Im Plug-In Betrieb spielt Melodyne natür-lich aus den Plug-In Instanzen in das DAW-Mischpult, wodurch mit allen In-sert-, Bus- und Sendeffekten abgehört wird. Nicht nur in der Studio 4 Version, auch in den einspurigen Versionen Es-sential, Assistant und Editor 4 befindet sich nun so ein einblendbarer Inspek-tor- Bereich, in dem sich auch alle wich-tigen Informationen der ausgewählten Note ablesen lassen. Im Inspektor-Rei-ter ‚Algorithm‘ werden dem Anwender nun stellbare Parameter in die Hände gelegt, mit denen Tonmaterial in sei-ner Deutung und Bearbeitung anpass-bar wird, welches bislang mit Melody-nes Grundeinstellungen nicht zufrie-denstellend bearbeitet werden konnte. Es gibt nun zwei wählbare Wiedergabe- Typen (komplex und tonal) und Cha-rakter (weich und crisp) und drei Para-meter, um die Formant-Bearbeitung zu beeinflussen. Melodyne Editor 4 und Studio 4 besit-zen zusätzliche Notenzuweisungsfunk-tionen, um Einzelnoten in polyphonem Material besser zuordnen und verar-beiten zu können. Der mehrstimmige DNA Algorithmus teilt sich in Version 4 in zwei Grund-Algorithmen auf, die für abklingendes oder gehaltenes Tonma-terial optimiert sind, und die nun laut Hersteller in 90 Prozent aller Fälle kei-ne bis wenig zusätzliche Nachbearbei-tung in der Notenzuweisung benötigen. Für einige Nutzer interessant dürf-ten auch die weitreichenden Skalen und Stimmungsparameter sein, an die-ser Stelle ist stellvertretend ein be-sonderes neues Feature erwähnt. Die westliche temperierte Stimmung ist be-kanntlich ein mathematischer Kompro-miss, wodurch sich nur angenäherte und keine wirklich sauberen Intervalle ergeben. Melodyne 4 bietet nun mit der ‚dynamischen Reinstimmung‘ an, eine Notenauswahl auf seine Intervall-schichtungen hin zu untersuchen, und durch Spreizen und Nachstimmen aller Einzeltöne eine reine Stimmung zu er-wirken, mit dem Ziel, dabei auch noch möglichst gut mit temperiert gestimm-ten Instrumenten zu klingen. Selektierte Noten werden damit um mehrere Cents ‚nachgestimmt‘, um in ihrer gemeinsamen Obertonrei-he sauberer zusammenzufallen. Da-durch können nicht nur reale Instru-mente aus der E-Musik besser zusam-men gestimmt, sondern beispielsweise auch mit Sampler-Instrumenten erstell-te Streicher-Arrangements natürlicher gestaltet werden, da die Einzelstim-men nicht unnatürlich hart in der tem-perierten Skala gespielt werden, son-dern sich zueinander harmonisch ein-stimmen, ähnlich, wie dies Orchester-musiker tun. Als weiteres Highlight ist in Melodyne Studio 4 und Editor 4 der so benannte Sound Editor enthalten, der verschie-dene Klangmanipulationsparameter bietet, die sich größtenteils so nur mit Hilfe der Melodyne Algorithmen über-haupt umsetzen lassen dürften. Dazu zählen ein grafischer EQ und Analyser mit Halbtonabstand, der einen spektra-len Bereich als Fingerabdruck auch auf andere Spuren anwendbar macht, die Pegelmanipulation von Grundton und sämtlicher Partialtöne einer Spur, und drei Hüllkurven, die für jede Blob-Note getriggert werden und spannende Be-arbeitungsmöglichkeiten bieten. Eben-falls exklusiv in den beiden größeren Produktversionen ist die nachträgliche Bearbeitung der Tempodefinitionen aus der automatisch ermittelten Tempozu-weisung Melodynes. In Assistant und Essential können falsch erkannte Stel-len in der Tempokurve nicht korrigiert werden. Der Sound Editor Melodyne Editor und Studio 4 bie-ten neben den bekannten Bearbei-tungsmöglichkeiten sehr weitreichende Klangmanipulationen, die durch die Analyse und Klangzerlegung Melodynes umgesetzt werden und quasi schon im-mer in den Algorithmen schlummerten. Celemony hat sich scheinbar gut über-legt, welche Funktionen sich durch den Programmiercode sinnvoll in ein Be-nutzerinterface packen lassen. Der Zu-gang zu diesen Funktionen lässt sich unterhalb des Noten-Editors als Sound- Editor-Bereich einblenden. In drei Me-nüs aufgefächert (Harmonics, EQ und Harmonics Multitrack Edit testbericht


EM_21_03-16
To see the actual publication please follow the link above